Dambeck (Salzwedel)

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Dambeck
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 48′ N, 11° 10′ OKoordinaten: 52° 48′ 8″ N, 11° 9′ 43″ O
Höhe: 33 m ü. NHN
Fläche: 13,56 km²[1]
Einwohner: 170 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2003
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 03901
Dambeck (Sachsen-Anhalt)
Dambeck (Sachsen-Anhalt)

Lage von Dambeck in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Dambeck
Dorfkirche Dambeck

Dambeck ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das altmärkische Dorf Dambeck, ein Straßendorf mit Kirche, liegt rund fünf Kilometer südlich der Kernstadt Salzwedel in landwirtschaftlich geprägter Umgebung. Die Jeetze fließt östlich des Dorfes. Rund 1,5 Kilometer südlich liegt der Ortsteil Amt Dambeck mit dem Kloster Dambeck.[3]

Nächstgelegene Ortschaften sind die Salzwedeler Ortsteile Brewitz im Norden und Altensalzwedel im Süden sowie Kuhfelde im Südwesten und Maxdorf im Südosten. Der Ort ist durch die in Ost-West-Richtung verlaufende Dorfstraße geprägt, an der fast alle Häuser liegen. In Dambeck, Amt Dambeck und Brewitz leben insgesamt 320 Einwohner.[4]

Ortschaftsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Dambeck besteht aus den Ortsteilen Dambeck, Amt Dambeck und Brewitz.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1349 wird dominus gotscalcus plebanus in villa dambeke, also der Pfarrer im Dorfe Dambeck, als Zeuge erwähnt.[6]

Wilhelm Zahn führt die Nennung von dambke im Jahre 1359 als erste Erwähnung des Dorfes auf,[7] ohne Details anzugeben. 1359 wird in einer Urkunde über Adlige in Dambeke berichtet.[8]

In einem Testament aus dem Jahre 1360 ist die Rede von to dambeke.[9]

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Dambeke aufgeführt.[10] Im Jahre 1804 heißt das Dorf Dambeck oder auch Kirchdambeck.[11]

Bei der Bodenreform wurden 1945 wurden ermittelt: 34 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 499 Hektar Land. Die Kirche hatte 10 Hektar und das Schulgut im Amt Dambeck hatte 267 Hektar. Es wurde seinerzeit von der SMA verwaltet und bewirtschaftet. Im Jahre 1954 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Neues Deutschland“.[1]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Amt Dambeck mit der Landgemeinde Dambeck vereinigt.[12]

Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Brewitz aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Dambeck eingemeindet.[13]

Zum 1. Januar 2003 wurde die Gemeinde Dambeck nach Salzwedel eingemeindet. Gleichzeitig entstand die Ortschaft Dambeck mit den Ortsteilen Dambeck, Amt Dambeck und Brewitz.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 140
1774 169
1789 154
1798 134
1801 139
1818 162
1840 237
1864 266
Jahr Einwohner
1871 238
1885 226
1892 [0]227[7]
1895 227
1900 [0]244[7]
1905 234
1910 [0]222[7]
1925 376
Jahr Einwohner
1939 299
1946 490
1964 553
1971 472
1981 393
1993 392
2005 [00]267[14]
2010 [00]211[14]
Jahr Einwohner
2014 [00]198[15]
2015 [00]200[15]
2020 [00]183[16]
2021 [0]176[2]
2022 [0]170[2]

Quelle bis 1993, wenn nicht angegeben:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde Dambeck gehörte zur Pfarrei Dambeck.[17] Die Evangelischen aus Dambeck gehören heute zum Pfarrbereich Apenburg im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Dorfkirche Dambeck wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Feldsteinkirche errichtet.
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
  • In Dambeck steht vor der Kirche ein Denkmal für die Gefallenen der Kriege des 19. Jahrhunderts und des Ersten und Zweiten Weltkriegs, eine quadratische Säule.[19]
  • Ab 1224 entstand das Kloster Dambeck, das im heutigen Ortsteil Dambeck steht.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Dambeck (2012)

In Dambeck liegt das Gewerbegebiet Salzwedel Süd, in dem ein Stahlrohrhersteller und ein Filterproduzent ansässig sind.[20]

Der Ort ist durch Kreisstraßen mit der B 248 im Westen und den Ortsteilen Brewitz und Altensalzwedel verbunden.

Dambeck besaß den Bahnhof Dambeck (Altm) an der Bahnstrecke Salzwedel–Oebisfelde; die Strecke wurde 2002 stillgelegt. Eine Buslinie verbindet seither den Ort mit Salzwedel und Oebisfelde im Zweistundentakt. Die Bahnanlagen sind 2012 vorhanden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Dambeck wurde der deutsche Jurist und Bildungspolitiker Konrad Müller (1912–1979) geboren. Sein Vater, der spätere Bischof Ludolf Hermann Müller, war ab 1909 zeitweise Pfarrer an der Dambecker Kirche.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am ehemaligen Bahnhof befindet sich ein Storchennest, in dem regelmäßig Weißstörche brüten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 459–463, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 137 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 329, 37. Dambeck (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dambeck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 459–463, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. a b Website der Stadt Salzwedel, abgerufen am 7. Februar 2016
  5. Hauptsatzung der Stadt Salzwedel. (PDF) 24. Oktober 2018, abgerufen am 12. September 2021.
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 31 (Digitalisat).
  7. a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 137 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  8. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 431 (Digitalisat).
  9. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 117 (Digitalisat).
  10. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 5. Dezember 2018 im Internet Archive)).
  11. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. Band 1, 1804, S. 370 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00392~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  12. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 216.
  13. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, ZDB-ID 511105-5, S. 278, Abs. 5 (PDF).
  14. a b Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 60 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  15. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  16. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  17. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  18. Pfarrbereich Apenburg. In: ekmd.de. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  19. Dambeck. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 10. April 2019.
  20. Website der IHK Magdeburg (PDF) abgerufen am 23. September 2012